Mit
Werder durch Europa
Der Freundeskreis "Weyhe on
Tour" ist kein Fanclub wie jeder
andere Von
unserem Redaktionsmitglied Bernhard Komesker
|
Weyhe.
"2004 war ein Gänsehautjahr!" In dem Punkt ist sich
der Freundeskreis "Weyhe on Tour" mit allen Werder-Fans
einig. "Das beste Jahr aller Zeiten", meint André
Bertram aus Kirchweyhe. Was für den Bremer Fußballverein
gilt, trifft auch für seine Anhänger aus dem Umland zu:
Mit Meisterschaft und Pokalsieg nahm die grün-weiße
Begeisterung im Sommer neue Formen an. Seither ist
"Weyhe on Tour" offizieller Fanclub; ein ganz
besonderer.
"Mit Hooligans, die mit Bierdosen in
der Hand grölend durch die Straßen ziehen, haben wir
nichts zu tun", eröffnet Jens Lohmann als erstes.
Personenkult sei bei "Weyhe on Tour" (WoT) auch nicht
angesagt: "Spieler kommen und gehen, wir bleiben dem
Verein treu", erläutert WoT-Präsident Betram. Fast alle
Freundeskreis-Mitglieder sind im Weserstadion seit
Jahren Stammgäste . Sören Arens etwa: "Mein Vater hatte
eine Dauerkarte und hat mich als Kind immer mit ins
Stadion mitgenommen."
Als Ailton im Mai nach dem
Sieg gegen Bayern die WoT-Fahne durchs Münchner
Olympiastadion trug, war es um die Weyher Mannen
geschehen. Zwei Jahre zuvor hatte ihr Banner im UEFA-Cup
gegen Parma seine Europa-Premiere erlebt.
Jetzt
nahte die Champions League (CL) mit Mailand, Anderlecht,
Valencia: Bei den Auswärtsspielen in der Königsklasse
bastelte sich der Freundeskreis rund ums Sport-Ereignis
ein kulturell-kulinarisches Rahmenprogramm. Mehrtägige
Flugzeugreisen, an denen ausnahmsweise auch Frauen
teilnehmen durften.
31 Männer zwischen 30 und 60
gehören zu dem handverlesenen Kreis. Momentan ist
Aufnahmestopp. Die Altersspanne sei ebenso bemerkenswert
wie die Vielzahl der Berufe und Fähigkeiten der
Mitglieder, findet Hubert Trimpe. Vom Hotelier über den
Drucker bis zum Polizisten, dazu Ärzte und Kaufleute:
Bei WoT haben sich Fußballverrückte der anderen Art
versammelt, wie Lohmann meint. Viele sind auch
Familienväter.
Neun Sprösslinge gelten als
WoT-Kids. Der Sohn eines Mitglieds ist Bayern-Fan. Auch
kein Problem, sagt Bertram, dessen Bruder Frank als
Ehrenpräsident fungiert. Und das mit den Frauen habe
sich halt so ergeben. Dass die Gattinnen so viel
Verständnis aufbrächten, sei schon ein Extralob
wert.
Wenige Stunden nach der Auslosung des
Achtelfinal-Rückspiels gegen Olympique Lyon hatte WoT am
vergangenen Freitag Flug und Hotel für 26 Personen
gebucht. Alles selbst organisiert. Matthias Braune,
Webmaster von http://www.weyhe-on-tour.de/, sagt:
"Was wir gegenüber den Pauschalangeboten sparen, geht
für Unterkunft und Verpflegung drauf." Und noch ein
wenig mehr, weil alles ein wenig Stil haben soll. André
Bertram weiß: "Lyons Altstadt ist Weltkulturerbe der
Unesco." Dort wollen die Weyher am 8. März ihre neue
riesige Fahne im Werder-Trikot-Design zeigen; ferner
eigens gefertigte Sweat-Shirts und Schals. "Fifty-fifty"
schätzen sie die Chance aufs Weiterkommen ein. Einige
denken trotzdem weiter. Ihr Traum: Am 21. Mai nach
Kaiserslautern zum letzten Punktspiel, am 25. Mai zum
CL-Finale nach Istanbul und dann am 28. Mai zum
DFB-Pokalfinale nach Berlin.
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